Naturschutzgebiete (NSG)

Naturschutzgebiete sind generell:

• Gebiete zum besonderen Schutz von Natur und Landschaft
• Gebiete mit seltenen Pflanzen und Tieren

Naturschutzgebiete sind per Gesetze gemäß §23 BNatSchG:

Rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen erforderlich ist

1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.

2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder

3. wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit.

Sie gehören – neben Nationalparks – zu den sehr streng geschützten Flächen in Deutschland. Die Schutzgebietskategorie gibt es bereits seit 1920.

Flächen

Mit Stand 12/2022 verfügt Deutschland über 9.006 Naturschutzgebiete.

Die Naturschutzgebietsfläche in Deutschland beträgt 1.466.143 ha (terrestrische Fläche) bzw. 2.713.979,8 ha (inklusive der AWZ), der 12 Seemeilen Zone in Nord- und Ostsee und des Bodensees).

Dies entspricht 4,1 % der Landfläche bzw. 6,5 % der Gesamtfläche.

Was ist AWZ?

Die AWZ steht für Ausschließliche Wirtschaftszone (auf Englisch: Exclusive Economic Zone, EEZ).

Sie bezeichnet einen Bereich im Meer, der sich von der äußeren Grenze des Küstenmeeres (12 Seemeilen, ca. 22,2 Kilometer von der Küstenlinie) bis zu einer Entfernung von 200 Seemeilen (ca. 370 Kilometer) erstreckt. In diesem Gebiet hat der Küstenstaat (in diesem Fall Deutschland) besondere Hoheitsrechte, vor allem in Bezug auf die wirtschaftliche Nutzung und den Umweltschutz, aber keine vollständige Souveränität wie im Küstenmeer.

Naturschutzgebiete in den Bundesländern

Überdurchschnittliche Flächenanteile von Naturschutzgebieten haben die Bundesländer:

• Saarland: 8,9%
• Bremen: 8,8%
• Nordrhein-Westfalen: 8,6%
• Schleswig-Holstein: 8,4%
• Brandenburg: 8,3%
• AWZ (Ausschließlichen Wirtschaftszone):31,5%

Unterdurchschnittlich (unter 2,5 %) sind die Naturschutzgebieten in den Bundesländern:

• Rheinland-Pfalz,
• Bayern,
• Baden-Württemberg und
• Hessen.

Link: Bundesamt für Naturschutz – Naturschutzgebiete

Kennzeichnung von Naturschutzgebieten

Nach §22, Abs. 4 BNatSchG sollen Naturschutzgebiete (ebenso wie andere Schutzgebiete) gekennzeichnet werden.

Der Schutzzweck sowie alle Gebote und Verbote, die

• eine Zerstörung,
• Beschädigung,
• Veränderung oder
• nachhaltige Störung

verhindern können, sind in der jeweiligen Naturschutzgebietsverordnung festgelegt, die über das jeweilige Landesrecht geregelt wird.

Im jeweiligen Landesrecht sind auch die Ausnahmen und Einschränkungen (z.B. das Verbot der Jagdausübung) festgelegt.

Wegegebot und Entnahme von Tieren & Pflanzen

Normalerweise herrscht in Naturschutzgebieten ein Wegegebot.

Auch alle Handlungen, die zu Störungen der Tier- und Pflanzenwelt führen sowie die generelle Entnahme von Tieren und Pflanzen sind meist verboten.

Links: §39 BNatSchG und Handstraußregelung

Übersicht: Schutzgebiete