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Rote Liste

Die Rote Liste ist ein Katalog von Tier- und Pflanzenarten, die innerhalb eines genannten Bezugsraums (z.B. Deutschland oder ein einzelnes Bundesland) aufgrund einer starken Populationsabnahme als gefährdet angesehen werden.

Als Grundlage dienen langjährige Beobachtungen von Fachleuten (bei Säugetieren & Vögeln z.B. die Jäger).


Rote Listen

In den Roten Listen werden der Gefährdungsgrad und oft auch die Gefährdungsursachen genannt.

Red Data Book

Bez. Begriff Bedeutung
EX Extinct ausgestorben oder verschollen
EW Extinct in the Wild in freier Wildbahn ausgestorben
RE Regionally Extinct regional ausgestorben
CR Critically Endangered vom Aussterben bedroht
EN Endangered stark gefährdet
VU Vulnerable gefährdet
NT Near Threatened poteziell gefährdet
LC Last Concern nicht gefährdet
DD Data Deficient ungenügende Datenlage
NE Not Evaluated nicht beurteilt

Rote Liste

Bez. Bedeutung
0 ausgestorben oder verschollen
1 vom Aussterben bedroht
2 stark gefährdet
3 gefährdet
G Gefährdung unbekannten Ausmaßes
R extrem selten
V Vorwarnliste (noch ungefährdet, verschiedene Faktoren könnten eine Gefährdung in den nächsten 10 Jahren herbeiführen)
D Daten unzureichend


Red Data Books

In den Internationalen Red Data Books (IUCN Red List Committee) werden für weltweit gefährdete Arten auch Maßnahmenvorschläge zur Erhaltung erläutert.


Rote Listen haben keine Gesetzeskraft: die Aufnahme einer jagdbaren Tierart in die Rote Liste von Bund oder Bundesländern hat keine Auswirkungen auf die Schusszeit, wie die Beispiele Rebhuhn (bundesweit stark gefährdet), Krickente (in Bayern stark gefährdet) und Feldhase (bundesweit gefährdet) aufzeigen.


Bedrohte und gefährdete Tier-Arten in Deutschland


Ausgestorbene Arten

  • Wisent
  • Elch
  • Gänsegeier

Bedrohte Arten


Stark gefährdete Arten

  • Feldhamster
  • Steinadler
  • Ziegenmelker
  • Kreuzotter
  • Laubfrosch

Gefährdete Arten

  • mehrere Fledermaus-Arten
  • Baumfalke
  • Heidelerche
  • Ringelnatter
  • Feldhase


Bedrohte Pflanzen-Arten in Deutschland

Es gibt hunderte geschützte und streng geschützte Pflanzen in Deutschland, hier einige Beispiele:

Geschützte Pflanzen

  • Arnika (Arnica montana): Besonders geschützt, in Bergwiesen und Heiden
  • Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris): Besonders geschützt, auf Magerwiesen
  • Sonnentau-Arten (Drosera spp.): Streng geschützt, in Mooren (fleischfressende Pflanzen)
  • Enzian-Arten (Gentiana spp., z. B. Gentiana lutea): Besonders geschützt, in alpinen Regionen
  • Alle Orchideenarten (Orchidaceae): In Deutschland wild vorkommende Orchideen – ca. 60 Arten – sind gemäß BArtSchV Anlage 1 streng geschützt, z. B. Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) oder Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra)

Links:


Neobiota: Neophyten & Neozoen

Unter dem Begriff Neobiota faßt man Pflanzen und Tiere aus anderen Regionen der Erde zusammen, die seit etwa 1500 n. Chr. – bewusst oder unbewusst – in Deutschland angesiedelt wurden.

Neobiota sind Pflanzen (Neophyten) und Tiere (Neozoen), die nicht heimisch sind.

Sie verdrängen – oder töten (Ochsenfrosch) – die heimische Flora und Fauna und sind deshalb eine Gefahr für unser Öko-System.


Neophyten

  • das Indische Springkraut
  • der Topinambur (sollte nicht in die umgebende Vegetation geraten)
  • der Riesenbärenklau
  • der asiatische Staudenknöterich (Japan-Knöterich, Sachalin-Staudenknöterich und eine Kreuzung der beiden Arten, der Böhmische Staudenknöterich)
  • Ambrosia (eine aggressive Korbblütlerart, die bei Menschen Allergien auslösen kann; kann u.a. in Saatgut enthalten sein)

Neozoen

  • Waschbären
  • Marderhund (Enok)
  • Mink
  • Bisam (frißt Pflanzen und Kleintiere; verursacht Schäden an Teichen und Dämmen)
  • Nutria
  • Nilgans
  • Nordamerikanischer Ochsenfrosch (er stellt als Prädator mit seinem räuberischen Verhalten eine große Bedrohung dar: er frißt alles, was in sein Maul paßt)
  • Signalkrebs (verdrängt die heimischen Edelkrebs-Arten)
  • Blaubandbärbling (verdrängt heimische Kleinfisch-Arten)
  • Rostgans