Ressourcen
Unsere Ressourcen: Boden, Wasser, Luft, Klima, Tiere und Pflanzen
Die Bewahrung unserer Naturgüter und die Sicherung der natürlichen Ressourcen ist eine vordringliche Aufgabe jeder Gesellschaft!
Wasser
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel.
Wasser ist ein wichtiger Baustoff und Lebensgrundlage für die gesamte Tier- und Pflanzenwelt sowie den Menschen: es ist Lösungs- und Transportmittel im Organismus und in der Umwelt.
Für viele Lebewesen ist es Umwelt (Amphibien) und Lebensraum (Fische).
Boden
Ein gesunder Boden ist ein Boden voller Leben.
In der wilden Natur hat jeder Boden seine speziellen Pflanzengesellschaften und reagiert empfindlich auf alle Eingriffe und Schädlinge.
Es gibt die unterschiedlichsten Bodenarten, sie unterscheiden sich durch:
- mengenmäßig differenzierte Zusammensetzung
- mineralischen Teilchen verschiedener Substanzen
- Korngröße
In der Landwirtschaft ist der Boden die wichtigste Erzeugergrundlage!
Luft
Die Luft ist für Pflanzen, Tiere und Menschen ein lebensnotwendiges Naturgut.
Unsere Luft besteht aus:
- Stickstoff (ca. 78%),
- Sauerstoff (ca. 21%),
- Kohlenstoff (ca. 0,03%) und
- diversen Edelgasen (in geringen Mengen).
Bedrohung der Ressourcen
Während der Flurbereinigungsmaßnahmen der 1960er und 1970er Jahre wurden Hecken stark reduziert – was durch das geänderte Landschaftsbild eine breite Aufmerksamkeit erregte und sich im gesetzlichen Schutz der Hecken niederschlug.
Unbemerkt und kaum beachtet geht jedoch heute die Flächenversiegelung und der Verlust an Randstrukturen wie Rainen, Waldrändern und Wegrändern vor sich.
Flächenversiegelung
Am schlimmsten ist die Flächenversiegelung – was auch ein Treiber für Hochwasser ist:
Obwohl in Deutschland weiterhin neue Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen werden, ist die Inanspruchnahme neuer Flächen seit 2000 erheblich zurückgegangen. Sie wird als Mittelwert über 4 Jahre angegeben, um etwa wetter- oder konjunkturbedingte Schwankungen in der Baubranche zu glätten und Trends besser zu erkennen. So betrug der tägliche Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche in den Jahren 1997 bis 2000 im Schnitt 129 ha am Tag. Das entspricht etwa 180 Fußballfeldern. Demgegenüber ging der durchschnittliche tägliche Anstieg in den Jahren 2019 bis 2022 auf 52 ha zurück.
Wie groß ist ein Fußballfeld?
Weil es so gerne als Grundlage genommen wird, hier mal die Berechnung eines Fußballfeldes in Hektar als Referenz:
Die FIFA gibt Standardmaße für Fußballfelder an:
- Länge: 105 Meter
- Breite: 68 Meter
- Fläche: 105 m × 68 m = 7.140 Quadratmeter
- In Hektar: 7.140 m² = 0,714 Hektar (da 1 Hektar = 10.000 m²).
Ein Fußballfeld sind also 0,713ha (= Hektar)!
Rechnung 1: 129ha : 0,714ha = 180,67 (Fußballfelder, täglich) – für 1997 bis 2000
Und weiter:
Auch in den Werten für die Einzeljahre ist seit 2004 ein rückläufiger Trend erkennbar. Der gesamtdeutsche tägliche Flächenverbrauch lag im Jahr 2009 erstmals unter dem Wert von 80 ha. Auch nach 2010 ist der Flächenverbrauch tendenziell mit leichten Schwankungen in den Einzeljahren zurückgegangen. 2015 lag der durchschnittliche tägliche Flächenverbrauch bei nur noch 61 ha. Der Wert für 2016 ist – wegen Umstellungen der Erhebungsmethode – mit so großen Unsicherheiten behaftet, dass er sich nicht für Trendbetrachtungen eignet. Da die Umstellungen der Erhebungsmethode im Jahr 2017 in vier Bundesländern immer noch nicht abgeschlossen waren, sind auch die Daten des Einzeljahrs 2017 noch mit Unsicherheiten behaftet. Aus diesen Gründen kann als Indikator für die Jahre ab 2016 allenfalls der 4-Jahres-Mittelwert herangezogen werden. Von 2019 bis 2022 liegt dieser Wert bei 52 Hektar pro Tag. Damit ist eine Reduzierung zum Wert von 2018 bis 2021 zu verzeichnen, der bei 55 Hektar pro Tag liegt.
(Quelle: Umweltbundesamt, Daten vom 06.04.25)
Rechnung 2: 52ha : 0,714ha = 72,83 (Fußballfelder, täglich) – für 2018 bis 2021
Selbst wenn der Anstieg geringer ist, ist es dennoch eine Zunahme (wie bei der Inflation) der Flächenversiegelung!
Bauen mit umweltfreundlichen Ressourcen: Lehm, Hanf & Stroh
Genau wie beim Bürokratie-Abbau (von dem viel geredet wird, aber seit über 20 Jahren das Gegenteil passiert: es wird mehr Bürokratie!) wird auch bei der Flächenversiegelung viel geredet, aber das Gegenteil von sinnvoll produziert:
Die Bauvorschriften wurden strenger – aber nicht ressourcenschonender – wie z.B. bei natürlichen Baustoffen wie Hanf und Lehm: die gesetzlichen und technischen Anforderungen machen den Einsatz im aktuellen Bau oft unmöglich, weil sie ihn unnötig erschweren oder einschränken.
Beispiele:
- Bauen mit Hanf: In Schleswig-Holstein wurde ein Wohnhaus in Lübeck (2021) mit Hanfkalk gebaut, aber nur als nicht tragende Innenwände, da die Tragfähigkeit für Außenwände nicht ausreichte. Die Genehmigung erforderte eine Kombination mit Holzrahmenbau.(www.hanfingenieur.de)
- Bauen mit Lehm: Gebäudeforum Baustoff Lehm
Technische Normen und Zulassungen
Für alles brauchen wir in Deutschland erstmal eine DIN-Norm? Wie haben unsere Vorfahren nur überlebt?
Wir regulieren uns zu Tode:
In Deutschland gilt die Bauproduktenverordnung (BauPVO – EU-Verordnung Nr. 305/2011) für die Verkehrsfähigkeit von Bauprodukten. Diese müssen entweder eine CE-Kennzeichnung oder eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) vorweisen.
Natürliche Baustoffe wie Hanf und Lehm erfüllen oft nicht automatisch die standardisierten Anforderungen an Tragfähigkeit, Brandschutz oder Witterungsbeständigkeit, da sie nicht industriell normbar sind.
Beispiele:
Landesbauordnungen (LBO)
Das Problem: jedes Bundesland hat eigene Bauordnungen, die Mindestanforderungen an Stabilität, Brandschutz und Dauerhaftigkeit stellen (§ 3 Musterbauordnung).
Lehm ist z. B. wasserlöslich und frostempfindlich, was ihn für Außenwände ohne zusätzlichen Schutz ungeeignet macht, während Hanf als Dämmstoff strengere Brandschutzauflagen erfüllen muss (z. B. DIN 4102).
- Beispiel: Bayern verlangt in der Bayerischen Bauordnung (BayBO) § 22, daß Baustoffe dauerhaft standsicher sind, was Lehm ohne Bearbeitung nicht immer leistet
Fehlende industrielle Standardisierung
Konventionelle Baustoffe wie Beton oder Ziegel sind industriell standardisiert (z. B. DIN EN 206 für Beton), während natürliche Baustoffe oft lokal unterschiedlich sind (z. B. Lehmzusammensetzung variiert je nach Region). Das erschwert ihre Integration in Großprojekte, da Planer und Bauherren einheitliche Eigenschaften erwarten.
- Beispiel: Stampflehm wurde lange nicht als tragend anerkannt, bis die DIN 18940 (2023) für tragendes Lehmsteinmauerwerk eingeführt wurde, die nun bis zu fünfgeschossige Gebäude erlaubt
Wirtschaftliche und kulturelle Faktoren
Beton und Stahl dominieren den Markt wegen:
- ihrer schnellen Verfügbarkeit,
- niedrigen Kosten in der Massenproduktion und
- etablierten Lieferketten.
Natürliche Baustoffe wie Hanf erfordern oft aufwendigere Verarbeitung (z. B. Mischung mit Kalk) und sind weniger verbreitet, was sie teurer macht.
Brandschutz und Gesundheitsvorschriften
Hanf als Dämmstoff muss mit Brandschutzmitteln behandelt werden, um die Anforderungen der DIN 4102 (Baustoffklasse B2 oder besser) zu erfüllen, was seinen ökologischen Vorteil schmälert.
Lehm ist zwar nicht brennbar, aber seine Feuchtigkeitsempfindlichkeit kann Schimmel fördern, was nach DIN 4108 (Wärmeschutz) problematisch ist.
Der Irrsinn an Regeln – Beispiel DIN 4102 – Brandverhalten
Um den Irrsinn bei uns zu zeigen, das Beispiel der DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – wo übrigens jeder Teil Geld kostet:
- DIN 4102-1: Teil 1 – Baustoffe; Begriffe, Anforderungen und Prüfungen
- DIN 4102-2: Teil 2 – Bauteile, Begriffe, Anforderungen und Prüfungen
- DIN 4102-3: Teil 3 – Brandwände und nichttragende Außenwände, Begriffe, Anforderungen und Prüfungen
- DIN 4102-4: Teil 4 – Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile
- DIN 4102-4/A1: Teil 4 Änderung A1 – Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile
- DIN 4102-5: Teil 5 – Feuerschutzabschlüsse, Abschlüsse in Fahrschachtwänden und gegen Feuer widerstandsfähige Verglasungen, Begriffe, Anforderungen und Prüfungen
- DIN 4102-7: Teil 7 – Bedachungen – Anforderungen und Prüfungen
- DIN 4102-8: Teil 8 – Kleinprüfstand
- DIN 4102-9: Teil 9 – Kabelabschottungen; Begriffe, Anforderungen und Prüfungen
- DIN 4102-11: Teil 11 – Rohrummantelungen, Rohrabschottungen, Installationsschächte und -kanäle sowie Abschlüsse ihrer Revisionsöffnungen; Begriffe, Anforderungen und Prüfungen
Fazit: Regelflut hat aktuell nur Nachteile!
Diese Flut an Regeln und Beschränkungen hat nur Nachteile:
- nachwachsende Ressourcen wie Hanf werden benachteiligt und unnötig teurer
- regionale Ressourcen wie Lehm werden so eingeschränkt, daß sie quasi unmöglich sind
- experimentieren (selbst auf eigenes Risiko) z.B. mit Stroh ist verboten
Durch explodierende Bürokratie wird jeder Bau teurer, nachhaltiges Bauen wird aktiv behindert (oder verhindert) und alles dauert unnötig länger!
Windräder in der Kritik
Auch der Bau von Windrädern ist in der Kritik (Verschmutzung der umliegenden Böden und des Trinkwassers durch Mikroplastik, Bodenversiegelung, Tötung von Vögeln und Insekten).
Schutz der Ressourcen
Vor allem der Wald muss geschützt werden: er „produziert“ unseren lebensnotwendigen Sauerstoff und stabilisiert das Klima, schützt unser Trinkwasser und den Boden vor Erosion – und ist Lebensraum für sehr viele Tier- und Pflanzenarten.
Breite Wegränder & Waldränder
Breite Wegränder und Waldränder bieten vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Besonders der Insektenreichtum ist als Nahrungsgrundlage viele heimische Tiere (wie z.B. die Küken von Rebhuhn und Fasan) hervorzuheben.
Was ist ein strukturreicher Wald?
Ein strukturreicher Wald hat viele Facetten:
- Totholz für Insekten, Pilze, Spechte und andere Höhlenbewohner
- Lichtungen und Anteil an Freiflächen
- Artenreichtum an Tieren und Pflanzen
- gesundes Mischungsverhältnis und Altersaufbau von Bäumen