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WASCHBÄR

Die Urheimat des Waschbären liegt in Nordamerika. Er wurde in Deutschland zwischen 1929 bis 1934 in Hessen (z.B. am Edersee) gezielt für die Pelztierzucht ausgesetzt. Später sind weitere Tiere aus den Pelztierfarmen entlaufen.

Als invasive Art (Neozoen) bedrohen sie durch ihre Vermehrung die heimische Flora und Fauna: ihnen fehlen hier die natürlichen Feinde. Deshalb wurde die Art auch dem Jagdrecht unterstellt – es gibt je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen.


Unterscheidung zum Marderhund

Durch die dunkle Gesichtsmaske wird er gern mit dem Marderhund (Enok) verwechselt.

Am Schwanz (Rute) und an der Spur kann man sie eindeutig unterscheiden: beim Waschbären sieht man 5 Zehen und die Hinterpfote (Sohlengänger) und beim Marderhund nur 4 Zehen. Der Waschbär hat „Streifen“ am Schwanz, der Marderhund einen dunkelbraunen Schwanz – ohne Streifen (Bänderung).


Haarkleid

Die Grundfärbung ist grau-braun.

Der Schwanz (Lunte) ist mit dunkler Bänderung.


Körpergröße

Die Körpermaße von Waschbären sind:

  • Länge (ohne Schwanz / Rute): ca. 60cm
  • Ruten-Länge: 20-25cm
  • Schulterhöhe: 30-35cm
  • Gewicht: bis 10kg

Vorkommen

Dokumentiert kommt der Waschbär in Hessen, Niedersachsen und Brandenburg vor, aber er breitet sich weiter aus.

Da er äußerst anpassungsfähig ist besiedelt er auch Wohngebiete.


Lebensraum

Sie bevorzugen waldreiche Gebiete, aber auch Feldgehölze und sie mögen Wassernähe. Sehr trockene Gebiete und höhere Gebirgslagen meiden die Tiere.

Wie auch der Marderhund halten Waschbären Winterruhe.


Verstecke

In der freien Natur dienen hohle Bäume, Fuchs- und Dachs-Baue, Wurzelstöcke, aber auch Feldscheunen als Verstecke. In Siedlungen gehen sie gerne auch in die Dächer von Häusern, wenn sie einen Zugang finden.

Bei schlechtem Wetter halten sie sich in der Regel in ihrem Lager auf.


Aktivität

Waschbären sind dämmerungs- und nachtaktiv.

Sie klettern sehr gern und schwimmen gut.


Nahrung

Sie sind Allesfresser:

  • pflanzliche Nahrung (überwiegend) wie z.B. Früchte, Obst, Mais, Bucheckern, Eicheln
  • Insekten & Würmer
  • Kleinsäuger
  • Vögel & Eier
  • Fische

Ihre Ernährung schwankt jahreszeitlich, je nach Angebot.

Waschbären haben die Angewohnheit ihren Fraß ins Wasser zu tauchen und mit den Vorderpfoten „abzuwaschen“, bzw. an Gräsern abzureiben.

Gebiss

Sie haben ein typisches Raubtiergebiss mit 40 Zähnen:

  • 12 Schneidezähne (Incisivi): 6 oben, 6 unten
  • 4 Eckzähne (Canini): 2 oben, 2 unten
  • 16 vordere Backenzähne (Premolaren): 8 oben, 8 unten
  • 8 hintere Backenzähne (Molaren): 4 oben, 4 unten

Fortpflanzung

Im Februar – März ist die Ranz (Paarungszeit).

Die Tragzeit dauert ca. 63 Tage.

Normal 2-5 Junge.

Die Weibchen werden Fähe genannt und das Werfen nennt man wölfen.


Arten-Einteilung

Ordnung: Raubtiere

Unterordnung: Landraubtiere

Familie: Hundeartige