MAULWURF
Unser weit verbreiteter europäischer Maulwurf ist ein Säugetier und Insektenfresser.
Maulwurf Bilder
Maulwurf Steckbrief
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Merkmale
- Rumpflänge bis 16 cm, wobei es von seinem Nahrungsangebot und seiner Umgebung (Temperatur) abhängt, wie groß der Maulwurf wird
- kurzer, haarloser Stummelschwanz von 2-4cm
- schwarzes (grauschwarzes) samtiges Fell
- die Vorderfüße sind zu Grabschaufeln umgebildet, wobei alle 5 Finger kräftige Krallen zum Graben haben
- sie haben keine außen sichtbaren Ohrmuscheln, aber hören gut
- die Augen sind sehr klein und sie können nicht gut sehen
- sie können sehr gut riechen und haben Tasthaare an der Schnauze; damit können sie auch elektrische Reize wahrnehmen, also die schwachen elektrischen Felder fühlen, die z.B. ein Regenwurm durch seine Muskelbewegung erzeugt
- die Weibchen haben 4 Zitzenpaare am Bauch
- erwachsene Tiere haben 44 Zähne
- die Männchen haben ca. 100g und die Weibchen ca. 85g Körpergewicht; das Gewicht variiert stark in den Jahreszeiten: im Herbst fressen sie sich einen Winterspeck an und im Frühjahr sind sie meist schlanker
Lebensweise & Lebensraum
- gräbt unterirdische Gänge in Wiesen und lichten Wäldern, wo der Boden tief genug ist und viel Nahrung vorhanden ist – wer einen Maulwurf im Garten hat, hat guten Boden, denn er meidet saure Böden mit einem ph-Wert von 4,5 weil dort wenig Regenwürmer zu finden sind und er mag keine steinigen Böden
- die Tiere haben keinen Tag-Nacht-Rhythmus, sondern drei Wach- und Schlafphasen, wobei die Wachphasen meist vormittags, nachmittags und gegen Mitternacht mit jeweils ca. 4-5 Stunden sind
- Maulwürfe sind Einzelgänger und terretorial aggressiv, sie brauchen viel Fläche (mindestens 10 ha) für eine dauerhafte Ansiedlung, weshalb sie oft in Parks zu finden ist – Straßen und Bordsteine können sie nicht überwinden
- überschüssige Erde wird als „Maulwurfshügel“ ausgeworfen, diese Erde ist ideal für Anpflanzungen, weil keine Insektenlarven etc mehr drin sind
- sie graben kurz unter der Oberfläche zur Nahrungssuche und bis 1m tief, wo sie ihre Wohn-, Schlaf- und Nistplätze haben
- sie halten keinen Winterschlaf, sondern weichen in tiefere Bodenschichten aus und leben von ihren Vorräten
Fortpflanzung & Paarung
- die Paarung findet im Frühling zwischen Februar bis April statt, je nach Temperaturbedingungen
- normalerweise werfen die Maulwürfe einmal pro Jahr, wenn es sehr warm ist können es auch zwei Mal werden
- die Weibchen bekommen nach ca. 4 Wochen Tragzeit 2-5 Junge (selten mehr) in ihrem speziellem Nestbau
- die Jungen sind nackt und blind, aber mit vollständigem Milchgebiss, öffnen nach ca. 22 Tagen die Augen und sind dann ca. 12cm lang
- die Jungen werden 4-5 Wochen gesäugt und gehen nach ca. 1 Monat zum ersten Mal aus dem Nest – schon nach 6 Wochen suchen sie sich ihr eigenes Revier
- die Jungen werden erst im nächsten Jahr selbst geschlechtsreif und mehr als die Hälfte der Jungen überlebt das erste Jahr nicht
- Maulwürfe können bis zu 7 Jahre alt werden
Nahrung & Futter
- hauptsächlich Regenwürmer und deren Kokons, die sie auch in ihren Gängen einlagern: sie beißen den Regenwürmern die vorderen 3-5 Körpersegemente (Ringe) ab, wodurch die Würmer betäubt sind; dann lagert der Maulwurf sie in seinem Gang ein und in so einer Vorratskammer kann über 1kg Regenwürmer für den Winter lagern
- sie fressen die Regenwürmer vom Kopfende zuerst und drücken dabei den Mageninhalt des Regenwurms nach hinten aus
- Insektenlarven und Insekten wie Schnaken, Haarmücken, verschiedene Käfer, Hundertfüßer und Weichtiere wie Maden und Mehlwürmer
- der Maulwurf wird auch selbst gern gefressen: Vögel wie Eulen, Waldkauz, Mäusebussard, Rabenvögel und Weißstörche; auch Füchse und Hermelin, manchmal auch Hauskatzen; vor allem die Jungtiere auf der Suche nach einem neuen Revier werden gefressen
Besonderheiten
- weil Maulwürfe viele Parasiten haben (z.B. Saugwürmer, Bandwürmer, Fadenwürmer, Kratzwürmer) sollte man die Katze oder den Hund auf keinen Fall einen Maulwurf fressen lassen; außerdem haben sie oft Flöhe, Milben im Nest und Zecken
- Maulwurfshaufen sind wichtige Kleinstrukturen auf Wiesen, denn Maulwurfsgänge belüften den Boden
- dem heutigen europäischen Maulwurf ähnliche Fossilien wurden schon im Pleistozän gefunden, also vor ca. 2,6 Millionen Jahren
- Maulwürfe dürfen nur mit behördlicher Erlaubnis gefangen werden
Schutz
Der Europäische MAULWURF zählt in Deutschland zu den geschützten Tieren.
- geschützt nach BArtSchV