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MARDER

Fast in ganz Europa sind 2 Marder heimisch: der Steinmarder und der Baummarder. Sie sind vom Flachland bis ins Mittelgebirge (in einer Höhe bis ca. 2.000m) vertreten.

Sie werden gerne miteinander verwechselt, obwohl man sie anhand ihrer FĂ€rbung und des Lebensraums gut unterscheiden kann.

Trotz ihrer Ähnlichkeiten paaren sich die beiden Arten nicht: es gibt keine Kreuzungen!


Was beide Marder gemeinsam haben

AktivitÀt

An der AktivitĂ€t kann man die beiden Arten nicht unterscheiden: beide gelten als DĂ€mmerungs- und Nachtaktiv, sind aber oft auch tagsĂŒber unterwegs.

Sie haben sehr guten Geruchs- und Gehörsinn, sowie Bewegungssehen – das zeigen auch ihre schnellen Fluchtreaktionen. Marder können schnell und sicher springen und klettern. Sie mögen Wasser nicht, obwohl sie gut schwimmen können.


Nahrung

Die Beute beider Arten besteht aus:

  • KleinsĂ€ugern wie z.B. MĂ€use und Eichhörnchen
  • Vögel inkl. deren Eier und Gelege
  • Reptilien
  • Amphibien
  • Fische
  • Insekten
  • Beeren & Obst
  • Honig

Gebiss

Beide Arten haben ein Gebiss mit 38 ZĂ€hnen, was bei Jungmardern schon mit 4 Monaten fertig ausgebildet ist.

Tote Tiere kann man anhand ihres letzten Backenzahns im Gebiss unterscheiden: der Baummarder hat eine Ausbuchtung, der Steinmarder hat eine Einbuchtung.

  • 12 SchneidezĂ€hne (Incisivi): 6 oben, 6 unten
  • 4 EckzĂ€hne (Canini): 2 oben, 2 unten
  • 16 vordere BackenzĂ€hne (Premolaren): 8 oben, 8 unten
  • 6 hintere BackenzĂ€hne (Molaren): 2 oben, 4 unten

Fortpflanzung

Die Marder werden in der Regel erst mit ca. 2 Jahren geschlechtsreif.

Von Juli bis August in der Ranz.

Die Tragzeit betrÀgt 9 Monate (280 Tage), weil diese Tiere eine Eiruhe (Embryonalruhe) haben.

Normal 2-6 Jungmarder, welche im MĂ€rz bis April (manchmal auch Mai) blind und behaart geboren werden.

Beim Steinmarder bleiben die Jungen bis zum Herbst bei der FĂ€he (Mutter) und beim Baummarder bis Januar.

Die Lebenserwartung dieser Marder in freier Wildbahn ist 9-10 Jahre.

Marder werden seltener, weil immer mehr Schuppen und Garagen abgedichtet werden. Dabei sind diese Raubtiere ein wichtiger WĂŒhlmausjĂ€ger im Garten und sollte dort auch seinen Platz haben.


Baummarder

Der Baummarder wird auch Edelmarder oder Goldkehlchen genannt.

Haarkleid

  • Fell ist kaffeebraun mit gelber Unterwolle

Markante Merkmale

  • Farbe des Kehlflecks: Gelb (beim Steinmarder weiß)
  • Form des Kehlflecks: unten abgerundet (beim Steinmarder gegabelt)
  • Kopf: seitlich abgeplattet
  • Nase: grauschwarz bis schwarz
  • Augen (Seher): kleinere, in FangnĂ€he
  • Branten (Pfoten): Sohlen behaart

Vorkommen

  • hauptsĂ€chlich an WaldrĂ€ndern und in Feldgehölzen
  • meidet die NĂ€he des Menschen in Siedlungen

Verstecke

  • hohle BĂ€ume & Baumstöcke (daher sein Name)
  • Eichhörnchen-Kobel
  • Reisighaufen
  • verlassene Greifvögel-Horste und KrĂ€hen-Nester

Steinmarder

Der Steinmarder wird auch Hausmarder oder Dachmarder genannt.


Haarkleid

  • Fell ist grau bis schwarzbraun mit weißer bis hellgrauer Unterwolle

Markante Merkmale

  • Farbe des Kehlflecks: Weiß (beim Baummarder gelb)
  • Form des Kehlflecks: unten gegabelt (beim Baummarder abgerundet)
  • Kopf: fast dreieckig
  • Nase: grau-rot bis fleischfarben
  • Augen (Seher): grĂ¶ĂŸere, in Gehör-nĂ€he
  • Branten (Pfoten): Sohlen fast nackt

Vorkommen

  • an WaldrĂ€ndern und in Feldgehölzen
  • oft auch in der NĂ€he des Menschen in Siedlungen und Gehöften

Verstecke

  • Steinhaufen
  • Felsnischen
  • Schuppen & Scheunen
  • verlassene GemĂ€uer

Arten-Einteilung

Ordnung: Raubtiere

Unterordnung: Landraubtiere

Familie: Marderartige

Unterfamilie: Echte Marder